Kalender & Uhr – Werkbuch 2
Zeit – sie fließt, ist das Fließende schlechthin! Zwar selten scheint sie still zu stehen, wer hält dann den Atem an?
Rhythmus ist in allem Fließen, jedes Rinnsaal mäandert schon, selbst auf glattem Glas schwingt fließendes Wasser, noch ganz ohne Flussbett! – ein ursprünglichster Formaspekt. Welche sind die der Zeit?
Des Zeitstroms Flussbett sind zunächst ganz zeitlich Folgen von Tagesrhytmen und Jahresfesten.
Eckart Cleßmann zitiert in seiner Biographie von Matthias Claudius: „… bedarf der Gliederung durch Festtage, die überhaupt nicht aufwendig gefeiert werden müssen. So erinnert Asmus in einem fiktiven Brief seinen Vetter Andres daran, daß sie beide schon früher eigene Festtage eingeführt haben, etwa den Grünzüngel wenn die ersten jungen Erbsen und Bohnen gepflückt und zu Tisch gebracht werden sollen. Und nun hat Asmus noch zwei neue erfunden, so den Herbstling: » Der Herbstling ist nur kurz, und wird mit Bratäpfeln gefeiert. Nämlich: wenn im Herbst der erste Schnee fällt, und darauf muß genau achtgegeben werden, nimmt man so viele Äpfel als Kindr und Personen im Hause sind und noch einige darüber, damit wenn etwa ein dritter dazukäme keiner an seiner quota gekürzt werde, tut sie in den Ofen, wartet bis sie gebraten sind, und ißt sie denn. So simpel das Ding anzusehen ist, so gut nimmt sich´s aus wenn´s recht gemacht wird. Daß dabei allerhand vernünftige Diskurse geführt auch oft in den Ofen hinein gekuckt werden muß etc. versteht sich von selbst.« Und dann gibt es da noch den Eiszäpfel, der ein ziemlich kompliziertes meteorologisches Verhalten voraussetzt, ehe er so richtig gefeiert werden darf mit einem Schneemann vorm Haus und Eiszapfen am Dach.“
Mit Kalender und Uhr sind der Zeiten Flussbetten dann je bis ins Räumlich-Feste geronnen.
Hier gibt es Beiträge zu vier Hauptthemen – Kalender und ein Programm dazu, die Uhr sowie Betrachtungen zum Globus im Verhältnis dazu: